Die Geschichte Hellbühls

Die Geschichte des Dorfes Hellbühl ist im 16. bis 19. Jahrhundert im wesentlichen die Geschichte des Bemühens um eine eigene Pfarrei. 1499 wird das Helgestöckli erstmals erwähnt. 1522 wurde es von den umliegenden wohlhabenden Bauern durch eine Kapelle, die dem heiligen Nikolaus geweiht war, ersetzt.  Um 1600 entstand eine Kapellengenossenschaft, die für den Unterhalt der Kapelle und die Besoldung des Kaplans bzw. Frühmessners besorgt war. Bald entstanden dazu ein Sigristhaus und einzelne Taunerhäuser (kleine Einfamilienhäuser ohne Umschwung), die für lange Zeit die einzigen Häuser von Hellbühl waren. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet rund um die Kapelle zu den vier Mutter-Kirchgemeinden Littau, Malters, Ruswil und Neuenkirch. Diese waren verständlicherweise nicht begeistert, als im Umfeld der Kapellengenossenschaft der Wunsch aufkam, eine eigene Pfarrei zu werden, da damit die Pfründeneinnahmen aus Hellbühl für ihre Pfarreien wegfallen wären.

 

Doch die Hellbühler gaben nicht auf. Immer wieder setzten sie sich bei der Regierung in Luzern und beim Bischof von Konstanz, zu dessen Bistum der Kanton Luzern bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte, für ihr Anliegen ein. 1804, als nach Napoleons Invasion das Ende der patrizischen Herrschaft die „Gnädigen Herren“ von Luzern versöhnlicher stimmte, gestattete der Regierungsrat endlich, dass Pfarreigottesdienste, allerdings ohne Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, abgehalten werden dürften, dies allerdings unter der Bedingung, dass die Hellbühler den Unterhalt des angestellten Kaplans garantierten. Dieser unterstand im übrigen weiterhin den vier Mutterpfarreien. 1806 stellte man sogar die Gründung einer eigenen Pfarrei in Aussicht, falls Hellbühl den vier Mutterpfarreien eine Ablösesumme bezahle und eine neue Kirche baue, doch dazu fehlte das Geld.

1832 appellierte der Kirchenrat Hellbühl wiederum an den Regierungsrat um Unterstützung, da die Kapelle baufällig war und ersetzt werden musste. Tatsächlich liess sich die Regierung erweichen und veranlasste sogar, dass die 4 Mutterpfarreien ein Darlehen in Höhe von Fr. 9000 gewährten. Sogleich machte man sich an den Bau einer neuen – der heutigen – Kirche, die 1837 eingeweiht wurde. Damals hatte die Kirchgemeinde 1230 Einwohner. 

 

Endlich, am 23. August 1864 erklärte der Bischof von Basel Hellbühl zur selbständigen Pfarrei. Ein Jahr später dekretierte der Grosse Rat, welche Höfe der 4 Gemeinden zur neuen Pfarrei gehören.

1964 wurde die Kirche vergrössert und erhielt damit ihr heutiges Aussehen. Kurz vorher, nämlich 1962, waren die Höfe Neurüti, Neuhof und Bühl (Littau) neu zur Kirchgemeinde Hellbühl umgeteilt worden. Die heutige Kirchgemeinde Hellbühl umfasst Gebiete der vier politischen Gemeinden Neuenkirch, Ruswil, Malters und Luzern (vorher Littau).

 

1808 dekretierte der Regierungsrat, dass jede Gemeinde eine Schule zu führen habe. In Hellbühl wurde zunächst der Kaplan verpflichtet, Schule zu halten. Mangels Schulhaus geschah dies in der Kaplanei. Bis 1850 gab es eine einzige Sammelklasse, die bisweilen über 100 Schüler umfasste. 

1910 wurde das heutige Schulhaus erbaut, welches 1991/92 renoviert wurde. 1970 wurde die Turnhalle Rotbach gebaut. Seit 1978 besuchen die Schüler von Hellbühl die Oberstufe in Neuenkirch.

 

Textquelle: www.neuenkirch.ch